400 Jahre Geschichte

VON DER HOFTAVERNE ZUM SEEHOTEL IM WEYER

Nicht viele heute noch existierende Hotels und Gastronomiebetriebe im Salzkammergut können über eine so weit zurückreichende Historie berichten. Wir sind sehr stolz darauf und möchten diese unseren Gästen und Interessierten gerne näher bringen. 

Viel Spaß beim Schmökern!

1624  

DER BEGINN

Das geschichtsträchtige Haus wurde bereits 1624 als Hoftaverne erbaut. Der k.u. k. Forstmeister Hans Christoph Rottner erwarb zu dieser Zeit das Schloß Weyer in der Freygasse und baute die "Tafern in Weyer", direkt am Seeufer. Schon bald wurde es auch durch die Bewohner von innerhalb der Stadtmauern gerne frequentiert, da die Speisen und Getränke weitaus günstiger waren. Dies deswegen, da der Wirt als enger Vertrauter vom Kaiser mit allen Rechten ausgestattet wurde, sowie von den üblichen Steuern und Abgaben ("Ungelt") befreit war. Das folgende Ausbleiben der Gäste in der Stadt gefiel den damaligen Stadtoberhäuptern und Wirtskollegen wenig.

Nachfolgende bürgerliche Besitzer waren:
  • Kofler Ferdinand
  • Oberleithnerin Barbara
  • ab 1787: Familie Pointinger
  • ab 1797: Familie Graf
  • ab 1840: Familie Staudinger
  • ab 1873: Familie Steinmaurer

1873  

KARL UND MARIA STEINMAURER

Im 19. Jahrhundert kaufte die Familie Steinmaurer das “Wirtshaus Nr. 21 in Weyer “, direkte Verwandte der heutigen Eigentümer. Sie sind die im Grundbuch eingetragenen Besitzer bis 1907 und haben 4 Kinder, darunter den Erstgeborenen Karl junior.

1908  

KARL UND LUISE STEINMAURER

Karl junior und Aloisia "Luise" Steinmaurer (geborene Hollweger aus St. Gilgen) führten zusammen das Wirtshaus kinderlos von 1908 bis zum unfallbedingten Tode von Karl im Jahr 1926, danach Luise alleine. Ihr Neffe Karl Hollweger, Sohn ihrer Schwester Theresia, war zu diesem Zeitpunkt schon im Betrieb tätig und wird dadurch der zukünftige, sehr musikalische Wirt im Weyer.

 

1925/26: Der erste große Umbau

Dabei wurde das Bestandsgebäude aufgestockt. Es entstanden die ersten Gästezimmer für die Kurgäste und Sommerfrischler, und das Gasthaus im Weyer sowie der gesamte Ortsteil erleben einen neuen Aufschwung.

Bei Ausbruch des 2. Weltkrieges ist der Betrieb einer der wenigen, der weiterhin für die Öffentlichkeit ausspeisen darf. Die Zimmer konnten länger nicht vermietet werden, da diese ab 1945 von den amerikanischen Soldaten in Beschlag genommen wurden.

1939  

KARL UND GENY HOLLWEGER

Die beiden lernen sich kennen und lieben, als Geny als junges Mädchen 1938 zum Arbeiten in das Gasthaus kommt. Sie heiraten zu Beginn des Krieges und bekommen drei Töchter.

Karl stirbt 1957 nach längerer Krankheit dennoch überraschend kurz nach Weihnachten, und erlebt die Geburt seines Sohnes nicht mehr. Fortan führt Geny mit Hilfe ihrer Töchter Marieluise, Elfriede und Eva  - dem bekannten “Dreimäderlhaus“ -, ihrem Sohn Karl und anfangs noch mit der "Tante" Luise unter schwierigen Bedingungen den Betrieb bis Anfang der 1970er weiter.

 

DIE ERSTE WERBUNG

Schon früh wurde den Wirtsleuten Steinmaurer und Hollweger bewusst, wie wichtig die Werbung für einen Tourismusbetrieb ist. Mit den Broschüren konnte Karl Hollweger dann auch als einer der Ersten am Traunsee den Grundstein für die gute Zusammenarbeit mit namhaften Reisebüros und Busunternehmen legen, um dem Gasthaus die Zukunft zu sichern.

DER BAU DER GRÜNBERG-SEILBAHN

Die Zukunft sichern gelang den Wirtsleuten Hollweger in den 50er Jahren auch dadurch, dass sie vorausschauend und mit Weitblick ein Grundstück an die Betreiber der Grünberg-Seilbahn verkauften, welche dann rasch darauf gebaut wurde und 1957 in Betrieb ging. Sie bescherte dem Gasthaus im Weyer und auch den umliegenden Gastwirtschaften Aufschwung durch zahlreiche neue Tagesausflügler und Wanderer.

1953  

Der zweite Umbau: Gmunden bekommt einen großen Saal

Der Gasthof im Weyer bereichert die Stadt mit dem Neubau eines Speise- und Veranstaltungssaales, welcher alsdann für viele Bälle, Hochzeiten und sonstige Feierlichkeiten der perfekte, gesellige Rahmen ist. Das Gasthaus ist noch mehr ein wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens in Gmunden. Durch die neuen Räumlichkeiten finden viele heimische Vereine einen regelmäßigen Treffpunkt.



Alter Speisesaal in Gmunden - Seehotel im Weyer

 

DAS BRAUCHTUM

Brauchtum und Tradition wurden im Gasthaus im Weyer schon immer groß geschrieben und sind ein wichtiger Bestandteil der Geschichte. Einzigartige Erinnerungsstücke zeugen noch heute von der Geselligkeit und Urtümlichkeit der früheren Generationen.

Auf den Bildern zu sehen, von links oben:
1) Die Teilnahme an der Seeprozession zu Fronleichnam vor Traunkirchen.
2) Das Maibaumaufstellen im Gastgarten.
3) Der prachtvoll geschmückte Altar anlässlich der jährlichen Pfingstmontagprozession im Ortsteil Weyer.
4+5) Das Schieben der heute noch existierenden Ebenholzkugel auf dem zugefrorenen See von Ebensee bis zum Gasthaus.
6+7) Teilnahme am Faschingsumzug mit eigenem Wagen.
8) Der Umzug der Heiligen drei Könige mit Wirt Karl Hollweger als Mohr
mit dem damals von ihm mitbegründeten und noch heute bestehenden "Doppelquartett Edelweiß".

DIE HOCHWASSER IN GMUNDEN

Auch weniger erfreuliche Tatsachen hat die Geschichte des Seehotel im Weyer zu bieten: die immer wieder auftretenden Hochwasser. Über die Jahrhunderte richteten sie, unregelmäßig aber doch, mal mehr oder weniger verheerende Schäden an der Liegenschaft an. Ganze Gastgärten wurden in den See gespült, deckenhohe Fluten zerstörten die Inneneinrichtungen und technischen Geräte.

Gott sei Dank ist das Wasser sauber und nicht wie in anderen Gegenden aushärtender Schlamm. Dadurch konnte der Betrieb meistens nach kurzer Pause zumindest teilweise wieder aufgenommen werden.

1971  

ENGELBERT UND EVA MAYR

Sie lernen sich erstmals 1970 kennen, als er die Semmeln der elterlichen Bäckerei in St. Konrad ins Gasthaus liefert und sich in Eva Hollweger verliebt. Sie heiraten schon bald danach und bekommen zwei Töchter und einen Sohn, Michael.


1978/79: Der dritte große Umbau

Es erfolgt ein richtungsweisender Umbau. Die Komplettsanierung des Erdgeschoßes, der Gästezimmer und der Zubau des seeseitigen Restaurantbereiches ermöglichen das Wachstum zu einem der bekanntesten und leistungsfähigsten Betriebe im Umkreis. Durch viel Fleiß und Leidenschaft der Wirtsleute erreicht der Hotel-Gasthof ein bis heute andauerndes, ausgezeichnetes Renommée.

2007  

MICHAEL UND STEFANIE MAYR

Die derzeitigen Gastgeber lernen sich 2004 kennen, als sie aus Bayern abstammend in Gmunden in einem Hotel arbeitet. 2007 steigen die beiden in den Betrieb von Michael´s Eltern ein und führen diesen seither. Sie bekommen einen Sohn und eine Tochter.


2018/2019: Der vierte große Umbau

Es erfolgt die notwendige Sanierung des Großteils des Erdgeschoßes, nach 2 Wasserschäden durch Regenwasser auch die 2 Etagen der bereits existierenden Zimmer. Die Aufstockung des bestehenden Gebäudes schafft zusätzliche Gästezimmer, und ein wichtiger Teil ist der Einbau eines Liftes. Am 1. März 2020 schließlich die Wiedereröffnung als 4-Sterne-Hotel garni - mit neuem Namen, der sich wiederum auf die traditionellen Hausbezeichnungen bezieht.

TO BE CONTINUED....

Und die Geschichte geht weiter

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